Seminarreise nach Ljubljana/Laibach

"Slowenen und Deutsche – Erneuerung auf dem Wege der Völkerverständigung im gemeinsamen europäischen Haus"

8. bis 14. Oktober 2017

Ljubljana - Hauptstadt Sloweniens

Ljubljana, deutsch Laibach, ist die Hauptstadt Sloweniens und mit rund 285.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt des Landes sowie das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Sloweniens. Ljubljana ist Sitz des gleichnamigen römisch-katholischen Erzbistums und seit 1919 Universitätsstadt.

Geschichte Sloweniens

Das Gebiet des heutigen Sloweniens wurde Anfang des 6. Jahrhunderts von den Slawen besiedelt, die das Fürstentum Karantanien gründeten. Im Jahr 788 eroberten die Franken das Gebiet. Im 11. Jahrhundert wurde das Land in das Heilige Römische Reich eingegliedert und 1364 zum Herzogtum Krain erhoben. In den folgenden Jahrhunderten geriet das Territorium an die Habsburgermonarchie. Nach der Auflösung Österreich-Ungarns 1918 ging das vormalige Kronland im neu gegründeten Königreich Jugoslawien auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges existierte Slowenien als sozialistische Teilrepublik Jugoslawiens. Nach der Unabhängigkeitserklärung am 25. Juni 1991 wurde Slowenien ein eigenständiger Nationalstaat und trat am 1. Mai 2004 im Zuge der EU-Osterweiterung der Europäischen Union bei.

Deutsche in Slowenien

Sloweniendeutsche machten in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen in der damaligen sogenannten Drau-Banovina des Königreichs Jugoslawien knapp 4 Prozent der Bevölkerung aus. Das Drau-Banat war eine der neun Banate des Königreichs Jugoslawien, benannt nach dem Fluss Drau. Das Drau-Banat entstand 1929 mit der Bildung des Königreichs Jugoslawien. Die de facto Provinzhauptstadt war Ljubljana. Da seine Ausdehnung dem slowenischen Siedlungsgebiet im Königreich Jugoslawien entsprach, galt das Drau-Banat als die „slowenische Banschaft“.

Mit der Besetzung Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg 1941 wurde Slowenien zwischen Deutschland, Italien und Ungarn geteilt. Hitler und Mussolini vereinbarten, sämtliche Deutschen aus der nunmehr italienischen Provinz Laibach auszusiedeln. Betroffen waren hiervon insbesondere die „Gottscheer“ und die Deutschen in der Stadt Laibach. Als „Gottscheer“ wird die Bevölkerung des Gottscheer Landes (Kočevska) im Herzogtum Krain (heute Slowenien) bezeichnet, einer deutschen Sprachinsel, deren Zentrum die Stadt Gottschee war.

Mit der Niederlage der deutschen Wehrmacht flohen Anfang Mai viele Sloweniendeutsche Richtung Österreich. Nach dem Krieg wurden die Sloweniendeutschen enteignet, interniert und vertrieben. Bis 1946 waren nahezu alle deutschen Lagerinsassen entweder gestorben oder nach Österreich abgeschoben.

Seit den Vertreibungen am Ende des Zweiten Weltkriegs bezeichnen sich heute nur noch wenige hundert Menschen in Slowenien als Deutsche oder Österreicher.

Bilder:

  1. Laibacher Schloss
  2. Blick von der Burg auf die Stadt
    Foto: Wikimedia Commons, Tiia Monto, Ljubljana 2, CC BY-SA 3.0