Seminarreise in die Slowakei

"Die Karpatendeutschen – Das Erbe der deutschen Kultur im Zipser Land und Bodwatal, Slowakei" – als Bildungsurlaub in Hessen anerkannt

1. bis 7. September 2024

 

Die Slowakei

Die Slowakische Republik ist ein junges Land mit langjähriger Geschichte. Erst 1993 wurde die Slowakei (zum zweiten Mal in ihrer Geschichte) ein unabhängiger Staat, nachdem sich die Tschechoslowakei friedlich aufgelöst hatte.

Auf einer Fläche von ca. 49.000 qm² leben rund 5,4 Mio. Menschen. Die Landessprache ist Slowakisch, wobei im Land auch eine Vielzahl an nationalen Minderheiten mit teils eigenen Sprachen leben. Die Hauptstadt ist Bratislava (Preßburg). Die Slowakei ist seit 2004 Mitglied der Nato und der Europäischen Union. 2009 wurde der Euro eingeführt.

Seit ihrer Unabhängigkeit hat die Slowakei rasante und vielfältige Entwicklungen durchgemacht: die Entwicklung von einer Plan- zu einer Marktwirtschaft, die Schaffung effektiver staatlicher Institutionen, die Bekämpfung der Korruption, die Kultivierung eines gesellschaftlichen Zusammenhalts und der öffentlichen Diskussion oder die Etablierung guter nachbarschaftlicher Beziehungen an der Ost-West-Grenze Europas sind nur einige Herausforderungen, die das Land bis heute prägen. Hier hat das kleine Land in den vergangenen Jahren viel erreicht und ist zu einem soliden europäischen Partner geworden.

Die deutsche Minderheit im Zipser Land und Bodwatal in der Ostslowakei

In der Slowakischen Republik leben schätzungsweise 6.000 - 10.000 Angehörige der deutschen Minderheit. Die Deutschen leben seit ca. 800 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Slowakei, besonders in den ursprünglichen Siedlungsgebieten Pressburg (Bratislava), Hauerland, Oberzips (Horný Spiš), Unterzips (Dolný Spiš) und Bodwatal (údolie Bodvy). Sie haben – wie auch die Ungarn und andere Minderheiten – Geschichte und Kultur des Landes deutlich geprägt. Infolge der Vertreibung fast aller Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und der Verfolgung und Benachteiligung der deutschen Minderheit in der kommunistischen Zeit sahen sich die Deutschen einem starken Assimilationsdruck ausgesetzt; viele bekannten sich nicht mehr zu ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Minderheit.

In der Zips und im Bodwatal gibt es zahlreiche Initiativen des Karpatendeutschen Vereins und seiner Jugendorganisation. Er unterhält gute Kontakte zu den anderen Minderheiten in der Slowakei wie den Ungarn, Roma und Ruthenen. In Deutschendorf/Poprad erscheint regelmäßig das deutschsprachige Karpatenblatt. Zunehmend entwickeln sich Initiativen slowakischer Bürger verschiedener Nationalität, die sich für die Erhaltung des Zipser Kulturerbes auch abseits von den touristischen Perlen Leutschau und Käsmark einsetzen.

Košice/Kaschau

Die zweitgrößte slowakische Stadt Košice/Kaschau ist nicht nur das Zentrum der Ostslowakei, sondern auch das Kernstück der Ostkarpaten und verbindet die Spezifika mehrerer Völker und Nationalitäten. Die Stadt liegt am Fluß Hornad und zählt ca. 240.000 Einwohner. Košice ist das wirtschaftliche Zentrum der Ostslowakei und Bezirksstadt des gleichnamigen Bezirkes Košice, eines der 8 kommunalen Bezirke der Slowakei. Kosice ist ebenfalls ein bedeutendes kirchliches Zentrum.

Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf

Die Stadt Spišská Nová Ves (deutsch: Zipser Neudorf) zählt ca. 38 000 Einwohner und ist die Hauptstadt des Kreises Spišská Nová Ves. Sie liegt südöstlich der Hohen Tatra, in der traditionellen Region der Zips, die seit der Wende zum 13. Jahrhundert Siedlungsgebiet deutscher Einwanderer war. Zipser Neudorf entstand im 13. Jahrhundert durch Vereinigung des slowakischen Dorfes Iglov mit der deutschen Neusiedlung Neudorf. Nach dem Mongolensturm 1241 bauten deutsche Siedler den größten Straßenmarkt der Slowakei. Durch den Aufschwung der Montanindustrie wurde der Ort zu einer wirtschaftlich prosperierenden Bergstadt.

Termin: 01.09. – 07.09.2024
Beginn: Sonntag, 01.09.2024, 19.00 Uhr
Ende: Samstag, 07.09.2023, 9.00 Uhr
Tagungsort(e): Košice/Kaschau, Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf (Slowakei) u.a.
Teilnahmegebühr: 420,- Euro (EZ-Zuschlag 29,-- Euro pro ÜN)
Seminarleitung/Team: Siegbert Ortmann, Ewa Redemann, Agnes Maria Brügging-Lazar
Teilnehmendenzahl: 18 - 23
Leistungen: Programmkosten (Führungen, Vorträge, Eintritte etc.), 6x Übernachtung mit Frühstück, Mittagsimbiss oder Abendessen (HP), Transfer vor Ort 5.-9. September
Seminarbegleitende Unterlagen, Kurtaxe
Zusatzkosten: Anreise aus Deutschland nach Košice/Kaschau, Rückreise aus Košice/Kaschau nach Deutschland, Getränke, Mittagessen oder Abendessen

Als Bildungsurlaub in Hessen anerkannt

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Bildnachweise

  1. Sicht auf Kaschau/Košice mit Blick auf das Nationaltheater. Foto: adobestock.com/larauhryn  (Nr. 296423650)
  2. St.-Elisabeth-Dom in Kaschau/Košice. Foto: adobestock.com/MEDIAIMAG (Nr. 296423650)
  3. Evangelische Kirche und Rathaus in Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf. Foto: Foto: adobestock.com/Andrej Macko (Nr. 258906932)
  4. Blick von Osten auf die Zipser Burg. Foto: Wikimedia Commons, Marek.Kvackaj, CC BY-SA 3.0
Košice/Kaschau mit Blick auf das Nationaltheater
Košice/Kaschau mit Blick auf das Nationaltheater
Wahrzeichen von Košice/Kaschau: der gotische Dom der Heiligen Elisabeth.
Wahrzeichen von Košice/Kaschau: der gotische Dom der Heiligen Elisabeth.
Evangelische Kirche und Rathaus in Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf
Evangelische Kirche und Rathaus in Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf
Die Ruine der Zipser Burg gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Ruine der Zipser Burg gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.